Studientag auf
der Wewelsburg
Am Mittwoch, den 22.11.2017 sind wir als Klasse 10a von den KulturScouts der Janusz-Korczak-Schule zur Wewelsburg in der Nähe von Büren gefahren.
Um 08:15 Uhr trafen wir uns an der Bushaltestelle vor unserer Schule. Nach einer einstündigen Busfahrt kamen wir an der Wewelsburg an und wurden herzlich empfangen. Eine Frau namens Annalena Müller stellte sich uns vor und brachte uns zu einem Seminarraum. Dort machten wir ein kleines Warm-Up, in dem sie uns Fragen stellte und wir, falls diese auf uns zutrafen, einen Schritt nach vorne machen sollten. In der Mitte des Raumes lagen mehrere Bilder zum Thema NS-Zeit, zu welchen wir kurz darauf Stichpunkte aufschreiben sollten falls uns etwas dazu einfiel.
Anschließend führte uns Frau Müller zu einem hinteren Teil der Ausstellung wo ein Modell des ehemaligen KZ's Niederhagen stand. Sie erklärte uns den Aufbau des Konzentrationslagers und die Uniform der damaligen Gefangenen mit den unterschiedlichen Kennzeichen. Danach hatten wir ein wenig Zeit, um uns die Ausstellung genauer anzuschauen. So konnte man sich zum Beispiel originale Interviews von Überlebenden anhören, welche von ihren Erfahrungen und Erlebnissen berichteten. Es war erschreckend zu hören, welches Leid sie in dem Konzentrationslager durchstehen mussten. An sich war das KZ Niederhagen ein Arbeitslager und kein Vernichtungslager, welches die Betroffenheit bei uns aber keineswegs verminderte.
Daraufhin gingen wir durch das Dorf zu dem Ort, an dem das Konzentrationslager früher stand. Auf einer freien Rasenfläche auf dem ehemaligen KZ-Gelände befand sich ein Denkmal an die Opfer des Lagers in Dreiecksform. Es war uneben gestaltet, welches auf die Individualität jedes Opfers hinweisen sollte. Am Rand stand ein Satz zum Gedenken in verschiedenen Sprachen. Während alle um das Dreieck standen, konnte man die Betroffenheit spüren. Von den Barracken der Häftlinge war nichts mehr übrig, jedoch stand die ehemalige Kantine der Häftlinge noch und ist heute ein Teil der freiwilligen Feuerwehr in Wewelsburg. Ansonsten war von dem Gelände nicht mehr allzu viel zu erkennen, da es in einem Wohngebiet liegt und sich seitdem viel verändert hat. Dennoch fühlte es sich für jeden komisch an, zu wissen, dass man sich an einem Ort befindet, wo zu damaliger Zeit solch grausame Dinge passiert sind. Anschließend liefen wir gemeinsam zurück zur Wewelsburg und hatten eine Stunde Pause.
Nach einer angenehmen Pause versammelten wir uns und Frau Müller führte uns zum Beginn der Ausstellung. Sie erzählte von der Elitegruppe der SS und Heinrich Himmlers Vorhaben, die Burg in die Ausbildungsschule der Elitegruppe zu machen. In der Ausstellung waren unter anderem originale Exponate wie ein Terminkalender Heinrich Himmlers sowie eine Uniform der SS. Dabei erklärte Frau Müller, dass auch heutzutage noch Neonazis die Ausstellung aufsuchen würden, um die originale Uniform zu betrachten oder den Nordturm zu besuchen. Dieser war dann auch unser nächster Stopp. Gemeint ist der Nordturm der Wewelsburg, welcher gegen Ende des Krieges als einziger Teil der Burg nicht gesprengt wurde. So blieben die Gruft und der Versammlungsraum der SS erhalten, welche dennoch nie fertiggestellt wurden. Die Akustik der Gruft stellte ein besonderes Klangerlebnis dar. Davon abhängend wo man stand, hörte man auch seine eigene Stimme und die der anderen komplett anders. In der Mitte der Gruft beispielsweise hörte man sich selbst sehr laut. Nach der Besichtigung der Gruft zeigte uns Frau Müller den Versammlungsraum der SS. Im Mittelpunkt des Raumes war das Symbol einer grünen Sonne aus Marmor eingebaut. Wir setzten uns in dem Raum zusammen und Frau Müller berichtete von persönlichen Erfahrungen mit Leuten, welche die Regeln des Museums brachen oder auffällige Dinge in dem Raum taten. Dies verdeutlichte uns allen nochmals, wie aktuell das Thema doch immer noch ist und dass es auch in unserer Zeit noch Menschen gibt, welche an der Ideologie der SS festhalten. Zum Ende hin bekamen wir nochmals Zeit, um die Ausstellung zu erkunden. Unser Besuch in der Gedenkstätte endete und Frau Müller verabschiedete sich von uns.
Insgesamt war der Besuch der Gedenkstätte sehr interessant und das Gefühl, dass an diesem Ort früher solch verachtende Dinge passierten, wurde einem besonders klargemacht. Während des Aufenthalts spürte man stets eine gewisse Betroffenheit und der Besuch verdeutlichte uns allen, dass ein Geschehnis wie die NS-Zeit nie wieder in der Geschichte passieren darf!
Zwei Schülerinnen der 10a der der Janusz-Korczak-Schule