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Besuch im Peter-August-

Böckstiegel-Haus

Die 10a der Geschwister-Scholl-Realschule begibt sich auf den Spuren eines Künstlers.

Das Peter-August-Böckstiegel-Haus liegt nordwestlich von Bielefeld und östlich vor dem kleinen Ort Werther. Das historische Haus ruht inmitten einer idyllischen Landschaft, die sich in den Kunstwerken Böckstiegels widerspiegelt. Es ist auffällig rot und verströmt eine Atmosphäre der Inspiration und Kreativität in dieser ruhigen grünen Oase.

An diesem Mittwochmorgen, dem 31. Mai 2017, sind bereits zwei Kunstpädagoginnen draußen vor dem Haus emsig damit beschäftigt, lange Tische und Bänke für die bald ankommende Schulklasse herzurichten. Als die Klasse eintrifft, gibt es aber zuerst einmal einen Rundgang durch das Erdgeschoss. Wer war Böckstiegel? Was hat er in seinem Leben erlebt und welche Spuren hat er hinterlassen?

Besonders ins Auge stechen die Komplementärkontraste, die den Arbeiten von Böckstiegel eine außerordentliche Vitalität verleihen. Sein Schaffen ist nicht nur auf Gemälden im Haus zu sehen, sondern es schlägt sich auch am Haus selbst nieder, an dem er zahlreiche Details hinzugefügt hat. Darunter sind zum Beispiel bunte Glasfenster, eine Kommode, die er für seine Frau Hanna bemalt hat und eine Inschrift über der Eingangstür. In dieser steht auch geschrieben, was ihm in seiner Kunst besonders wichtig war: die Wahrheit einzufangen. Böckstiegel hat die Menschen, die er gemalt hat, stets so abgebildet, wie sie in dem Moment waren, sei es schlecht gelaunt, alt mit vielen Falten oder verstimmt. Seine Werke sind geprägt vom Farbenreichtum, farblichen Akzenten, die die Stimmung der Situation unterstreichen, auch wenn diese in einem fotorealistischen Abbild nicht vorkommen würden. Die Wahrheit abzubilden bedeutet also nicht, eine fotogetreue Abbildung zu erstellen, sondern die Stimmung der Situation im Werk zu zeigen.

Hier soll die Spurensuche der KulturScouts ansetzen: Wie hat Böckstiegel die Stimmung einer Landschaft durch farbliche Kontraste eingefangen? Um seine Arbeitstechniken zu verinnerlichen, sollen die SuS sich ein Bild von einem Wald aussuchen, welches sie genauer unter die Lupe nehmen sollen. Im ersten Schritt werden die groben Züge der Bäume mit Wachsmalkreide abgezeichnet. Im Anschluss daran setzen die SuS sich an die Tische und geben mit Aquarellstiften Farbe und Akzente dazu. So entsteht das eigene Aquarellbild, angelehnt an den Stil des Expressionisten. Die Jugendlichen erproben und sehen, wie Farbgebungen verschiedene Stimmungen ausdrücken können.

Nach Ende des Programms ist noch ein wenig Zeit, bis der Bus kommt. Diese wird für ein kleines Picknick auf der Wiese vor dem Böckstiegel-Haus genutzt.

Delia Ostach (Praktikantin der KulturScouts OWL)