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Dem Leinenfaden

auf der Spur...

…waren am letzten Schultag vor den Weihnachtsferien 2023 die KulturScouts der Martin-Niemöller-Gesamtschule Schildesche im Historischen Museum Bielefeld und im Museum Huelsmann. Die beiden Museen im Ravensberger Park sind die einzigen Kulturorte, die ein gemeinsames Programm für Schüler*innen der Klassen 5 bis 10 anbieten.

Aufgeteilt in zwei Gruppen machte sich die Klasse auf den Weg durch die ehemalige Ravensberger Spinnerei und die Direktorenvilla. Im Historischen Museum Bielefeld erfuhren die KulturScouts zunächst, was hier überhaupt hergestellt wurde. Dazu hatte die Vermittlerin Sandra Leinenstücke mitgebracht, die die Gruppe vor der großen Dampfmaschine im Vorraum des Museums begutachtete.

Auf dem kürzlich erneuerten Luftbild der Stadt Bielefeld begann die Reise der KulturScouts in die Vergangenheit. Ein Highlight war die Vorführung einer Spinn- und einer Webmaschine durch einen im Museum tätigen Ehrenamtlichen. Zusammen mit ihm durften die Schüler*innen am historischen Webstuhl auch selbst ausprobieren, wie langsam das Handweben im Vergleich zu den großen Maschinen, die in der Industrialisierung entstanden, voran ging. Gleichzeitig bekamen die KulturScouts einen kleinen Eindruck von den schlechten Arbeitsbedingungen der Spinnerinnen und Weber, die in großer Lautstärke unter großen Belastungen arbeiten mussten.

Parallel dazu erlebte die zweite Gruppe im Museum Huelsmann eine ganz andere Welt. Hier in der ehemaligen Villa des Fabrikdirektors beschäftigten sich die Schüler*innen anhand besonderer Ausstellungsstücke der gezeigten Sammlung mit verschiedenen Bereichen des großbürgerlichen Lebens im 19. Jahrhundert. Besonders faszinierend war der große Barockschrank mit einem versteckten Schlüsselloch, der stellvertretend für repräsentative Möbelstücke steht, die vielleicht auch der Fabrikdirektor Kaselowsky besaß. Der war zwar reich, aber nicht besonders nett, wie die KulturScouts auf Nachfrage erfuhren.

Nachdem die Gruppen jeweils ein Haus besichtigt hatten, trafen sie sich im Untergeschoss des Historischen Museums. Hier gestalteten sie eigene Leinenbeutel mit Pinsel und Stempel in Anlehnung an historische Stoffdruckverfahren.

Während die Taschen trockneten, tauschten die Gruppen die Häuser und starteten schließlich in die ersehnten Ferien.