Von Herzebrock ins
Landestheater Detmold
Die KulturScouts der Jahrgangsstufe 6 der Von-Zumbusch-Gesamtschule besuchten am 13.03.2019 die Aufführung „Hodder der Nachtschwärmer“ im Landestheater Detmold.
Schülerbeitrag:
Die Schüler des 6. Jahrgangs der Von-Zumbusch-Gesamtschule haben seit diesem Schuljahr den Kurs „Darstellen und Gestalten“ gewählt. Der Unterricht macht ihnen Freude und sie haben bereits ein ordentliches Repertoire an körpersprachlichen Ausdrucksmitteln erlernt: Mimik, Gestik in kleinen Übungen und Spielszenen. Des Öfteren ist jedoch zu hören „Machen wir auch mal richtiges Theater?“ Die Vorstellungen von „Richtigem Theater“ gehen weit auseinander. Es ist an der Zeit, eine Vorstellung zu besuchen. Abendveranstaltungen sind wegen der Erreichbarkeit vom ländlichen Standort aus schon mal ausgeschlossen, Aufführungen am Vormittag äußerst selten und dann müsste sie ja auch noch für elfjährige Kinder geeignet sein…gibt es das?
KulturScoutsOWL hatte genau das richtige Angebot im Programm. Die Premiere „Hodder, der Nachtschwärmer“ gespielt vom Jungen Theater Detmold. Dank der gesponserten Buskosten war Detmold für uns auch schon um 10.00 Uhr erreichbar, mit öffentlichen Verkehrsmitteln ein Ding der Unmöglichkeit. Die Vorfreude war riesig.
Die Kinder dekorieren sich mit ihren coolen Eintrittsbuttons, dem Pudel, das Emblem des Jungen Theaters, und betreten stolz und andächtig den Zuschauerraum. Das Bühnenbild zeigt einen Wigwam im Kinderzimmer. Was kommt da jetzt auf sie zu? Es wird dunkel und die Geschichte von Hodder beginnt. Hodder hat es nicht einfach, lebt bei seinem Vater, die Mutter ist gestorben. Daraus ergeben sich Probleme – das ist ihr Alltag. Aber Hodder kommt klar, zeigt Wege auf, bleibt bei sich und überzeugt.
Für die Premierenfeier blieb nicht viel Zeit, der Bus wartete bereits, einen Orangensaft und eine Handvoll Salzstangen nehmen wir gerne mit auf den Weg.
Schon auf der Rückfahrt im Bus wurde viel diskutiert. Das Thema berührte die Schüler sehr, hatten sie doch alle eigene Beispiele, die genannt und ausgetauscht werden mussten. „Man muss einfach jeden so akzeptieren, wie er ist“ sagen die einen. „Man muss ihnen aber auch mal sagen, wie sie bei anderen besser ankommen“ sagen die anderen.
In der kommenden Unterrichtsstunde mussten noch viele Fragen beantwortet werden:
„War das denn jetzt richtiges Theater?“
„Warum haben sie es nur mit drei Schauspielern gespielt, obwohl es sieben Rollen gab?“
„Der Spieler von Hodder war ein Erwachsener, haben die denn keine Jüngeren für so eine Rolle?“
Viele dieser Fragen konnte die Theaterpädagogin in der Woche darauf, bei einem anschließenden Workshop, beantworten. Angefangen mit spaßigen Warm-Ups, die wir immer noch gerne wiederholen, leiteten wir über zur inhaltlichen Auseinandersetzung mit „Hodder“. Eine Sympathieskala der einzelnen Rollen machte noch einmal die verschiedenen Bezüge der handelnden Personen untereinander deutlich. Anschließend erarbeiteten die Schüler in Gruppen Standbilder, in denen sie ihren Standpunkt zu Hodder festlegten.
Fazit: Eine rundum gelungene Veranstaltung. Vielen Dank an KulturScoutsOWL.