Film(e) ab!
Das Videoprojekt
der KulturScouts
OWL
Jan Bargfrede von den Paderborner Kreaturen im Interview zu den Dreharbeiten mit den KulturScouts OWL
Bitte stelle dich und dein Team kurz vor!
Mein Team innerhalb der „Paderborner Kreaturen“ ist eine Kreativagentur. Wir sind zum einen im Bereich kulturelle Bildung und der Stärkung von Kunst und Kreativität in OWL aktiv und befassen uns zum anderen mit Unternehmensentwicklung. Durch Foto, Video, Websites und Social Media haben wir generell eine große Nähe zum künstlerisch kreativen Bereich. Wir arbeiten gemeinsam mit unterschiedlichen Zielgruppen und Künstlern und setzen uns jeweils verschiedene Ziele.
Wie hat sich der Kontakt zu den KulturScouts OWL entwickelt und was ist das Besondere an den Scouts?
Die Notiz „Sind Sie schon im KulturScout Netzwerk?“, am Ende einer Einladung zur Kulturkonferenz, machte mich auf das Projekt KulturScouts aufmerksam. Das Projekt war sehr interessant für uns. KulturScouts, das sind auf den Punkt gebrachte Aktionen, schnelle intelligente Impulse mit dem Ergebnis: Erfüllte Schüler, denen Lust gemacht wurde etwas zu entdecken und deren Erwartungen manchmal im positiven Sinne nicht eintraten: „Es war gar nicht so wie ich es mir vorgestellt habe, sondern noch viel besser.“
Macht es die Schüler nervös oder lenkt es sie sogar ab, während des Workshops gefilmt zu werden?
Die heutige Generation ist viel spaßorientierter als die Generation davor und unwahrscheinlich aufgeschlossen was Videodrehs angeht. Ich habe das Gefühl filmen ist für sie wie Busfahren. Die Handys ermöglichen schnelles gegenseitiges Filmen, ganz nebenbei. Ein Clip wird gefilmt, angeschaut, es wird gelacht und er wird vielleicht sogar online gestellt. Dann ist er wieder weg und vergessen. Klar, das kann man hinterfragen aber der Umgang mit dem Medium ist unverkrampft. Videodreh bedeutet für die Kids keine Bedrohung, sondern vor allem Spaß. Für das Projekt mit den KulturScouts muss keiner vor die Kamera. Gefilmt wird nur wer „Bock“ hat. Unserer Erfahrung nach ist die Kommunikation dafür ganz unkompliziert. Und das ist dann schon wieder medienpädagogisch interessant: wie kann man Videos vielleicht hochwertig nutzen?
Was haben die Schulen und Kultureinrichtungen von Videoclips, die während der Programmbesuche gedreht werden?
Für die Institutionen besteht die Möglichkeit sich vorab Gedanken zu machen, welche Informationen ihr Programm authentisch wieder geben. Sie können auch scheinbar hinderlichen Gründen, wie bspw. eine komplizierte Anfahrt durch entsprechende Aufnahmen von Lösungen, entgegenwirken. Ich stelle mir vor, dass Lehrer, die vorhaben mit ihrer Klasse einen der außerschulischen Lernorte aufzusuchen, eine entsprechende Vorauswahl für den Besuch treffen. Durch die Videos können die Kids besser einbezogen werden und überlegen, was für sie als Gruppe in Frage kommt. Einen weiteren Vorteil sehe ich für die Schulen in einer - auch in diesem Sektor immer wichtiger werdenden - Profilbildung. Schulen könnten die Clips für den Tag der offenen Tür nutzen. Ich denke Eltern wollen erfahren, welche kulturellen außerschulischen Angebote von den Schulen wahrgenommen werden. Sie können direkt am Infostand sehen, dass die entsprechende Klasse eine KulturScout-Klasse ist.
Wer profitiert von dem Projekt?
Das Videoprojekt der KulturScouts OWL bedeutet Werbung für alle. Die kulturellen Einrichtungen profitieren von den Besuchen der Schulklassen, die Schulen profitieren von den bereitgestellten Lerninhalten der Kultureinrichtungen, Schulen und Einrichtungen profitieren von der Informationspolicy der Koordinationsstelle und verhelfen ihr durch die vielen Besuche zur Relevanz. Wir profitieren von dem vorhandenen Netzwerk und freuen uns über alle Kontakte. Vier Mal „Win“ für alle.
Lara Burgmann, Praktikantin der KulturScouts OWL (2018)